Der Ausgang der Nationalratswahl hat niemanden, der die Politik in Österreich einigermaßen gut verfolgt, besonders überrascht: Die Stimmenverteilung lag recht nah an der, die in den Umfragen vor der Wahl ermittelt wurde. Leichte Abweichungen – etwas mehr Stimmen für die FPÖ und ÖVP als erwartet, etwas weniger für die Neos und die Bierpartei – ändern nichts daran, dass die Umfragen diesmal das Ergebnis gut vorhergesagt haben.
In einer Situation, wo die Regierung unbeliebt ist und die wirtschaftliche Lage herausfordernd, ist eine Stärkung der Oppositionsparteien und der politischen Ränder die erwartete Konsequenz. Wenn Migrationsthemen die Politik beherrschen, schneiden radikal-rechte Parteien wie die FPÖ oft gut ab. Der Wahlsieg der FPÖ passt auch in europaweite Trends: in Deutschland, Frankreich, Italien oder den Niederlanden schneiden radikal-rechte Parteien derzeit gut ab. Österreich, mit der FPÖ ein Miterfinder der modernen radikalen Rechte, ist da keine Ausnahme.
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