Forschung

Forschung

Die Forschung am Institut für Staatswissenschaft erfolgt in den beiden Kerngebieten "Vergleichende Politikwissenschaft" und "Österreichische Politik". Mitarbeiter*innen des Instituts forschen vor allem zu politischem Wettbewerb und Wahlen, Regierungen und Koalitionen, politischem Protest und Vergangenheitspolitik. Ein Teil der Forschung fokussiert auf die Entwicklung politischer Einstellungen, inwiefern Werte und das politische Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in der europäischen Demokratie einhergehen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wahlbeteiligung und Parteiwahl sowohl auf österreichischer als auch europäischer Ebene.

Wissenschafter*innen des Instituts arbeiten zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen instituts- und fachübergreifend mit vielfältigen Projektpartnern und Forschungsnetzwerken im In- und Ausland. An der Fakultät für Sozialwissenschaften ist das Institut vor allem im Forschungsschwerpunkt 'Political Competition and Communication: Democratic Representation in Changing Societies' engagiert.

Das Institut wählt einen empirisch-analytischen Zugang, der hauptsächlich auf quantitativen sozialwissenschaftlichen Methoden basiert. Um empirische Phänomene akurat darzustellen, arbeiten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter kontinuierlich an der Entwicklung von Umfragedesigns sowie an der Anwendung der bestgeeignetsten statistischen Modelle und der Analyse empirischer Daten.

Eine Übersicht der aktuellen Publikationen und Aktivitäten am Institut findet man hier sowie auf den Seiten der Mitarbeiter*innen.

Publikationen

Transmission von Werten in der politischen Sozialisation: Eine quantitative Fallstudie von Mutter-Kind-Paaren in Österreich

Autor(en)
Julian Aichholzer, Josef Glavanovits, Sylvia Kritzinger, Eva Zeglovits
Abstrakt

Die vorliegende Studie untersucht die Weitergabe bzw. Transmission grundlegender Werthaltungen und spezifischer politischer Einstellungen im Rahmen der familialen Sozialisation. Untersucht werden das Ausmaß der Ähnlichkeit zwischen Eltern und ihren Kindern sowie mögliche Unterschiede in der Wertetransmission zwischen jungen Frauen und jungen Männern. Konkret analysieren wir Werteprioritäten bezüglich Autoritarismus und Sozialer Dominanzorientierung sowie Einstellungen zu Geschlechterrollen und gegenüber Zuwanderung. Die empirische Datengrundlage bilden standardisierte Befragungen von n = 150 Mutter-Kind-Dyaden in Wien. Die Ergebnisse zeigen, dass Wertetransmissionen sehr unterschiedlich ausfallen. Auffallend geringer ist generell die Mutter-Kind-Kongruenz bei rechts-autoritären Einstellungen, Fragen der Tradition und Normeinhaltung (Konformität), aber auch Geschlechtsrollenbildern. Das heißt, vor allem Dimensionen, die von sozialem Wandel betroffenen sind, weisen eine geringere „Vererbung“ zwischen den Generationen auf. Stärkere Kongruenz findet sich hingen bei Sozialer Dominanzorientierung (anti-egalitäre Haltungen) und Zuwanderungseinstellungen. Junge Frauen weisen eine stärkere Kongruenz mit ihren Müttern bei Geschlechterrollenbildern auf, junge Männer in der Priorisierung von Konformität und autoritären Einstellungen. Die Studie bietet somit neue Hinweise auf die Entstehung politischer Werthaltungen und das Ausmaß des intergenerationalen Wertewandels in Österreich.

Organisation(en)
Institut für Staatswissenschaft
Seiten
217-238
Publikationsdatum
2019
ÖFOS 2012
506012 Politische Systeme, 504007 Empirische Sozialforschung
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/ad131d69-19a8-4614-93c2-645558d80842