Forschung
Forschung
Die Forschung am Institut für Staatswissenschaft erfolgt in den beiden Kerngebieten "Vergleichende Politikwissenschaft" und "Österreichische Politik". Mitarbeiter*innen des Instituts forschen vor allem zu politischem Wettbewerb und Wahlen, Regierungen und Koalitionen, politischem Protest und Vergangenheitspolitik. Ein Teil der Forschung fokussiert auf die Entwicklung politischer Einstellungen, inwiefern Werte und das politische Verhalten der Bürgerinnen und Bürger in der europäischen Demokratie einhergehen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wahlbeteiligung und Parteiwahl sowohl auf österreichischer als auch europäischer Ebene.
Wissenschafter*innen des Instituts arbeiten zur Beantwortung ihrer Forschungsfragen instituts- und fachübergreifend mit vielfältigen Projektpartnern und Forschungsnetzwerken im In- und Ausland. An der Fakultät für Sozialwissenschaften ist das Institut vor allem im Forschungsschwerpunkt 'Political Competition and Communication: Democratic Representation in Changing Societies' engagiert.
Das Institut wählt einen empirisch-analytischen Zugang, der hauptsächlich auf quantitativen sozialwissenschaftlichen Methoden basiert. Um empirische Phänomene akurat darzustellen, arbeiten die Wissenschafterinnen und Wissenschafter kontinuierlich an der Entwicklung von Umfragedesigns sowie an der Anwendung der bestgeeignetsten statistischen Modelle und der Analyse empirischer Daten.
Eine Übersicht der aktuellen Publikationen und Aktivitäten am Institut findet man hier sowie auf den Seiten der Mitarbeiter*innen.
Publikationen
Die Umsetzung von Wahlversprechen.
- Autor(en)
- Katrin Praprotnik
- Abstrakt
Im Wahlkampf konkurrieren Parteien mit unter schiedlichen Programmen um die Gunst der
Wählerinnen und Wähler. Diese haben am Wahltag die Gelegenheit jene Repräsentantinnen
und Repräsentanten zu bestimmen, die während der kommenden Legislaturperiode an ihrer
Stelle die Mehrzahl der Entscheidungen über staatliche Politik treffen sollen. Die Idee der
indirekten Übersetzung des Wählerwillens in Politikinhalte durch gewählte Parteien steht im
Zentrum repräsentativer Demokratien und wird in der Mandatstheorie von Wahlen erfasst.
Die Mandatstheorie besagt, dass die Programme von künftigen Regierungsparteien ein guter
Indikator für deren Verhalten während der Amtszeit sein sollen. Die vorliegende Studie bietet
einen umfassenden Test der Mandatstheorie anhand der Regierung Faymann I (2008–13).
Mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse der Wahlprogramme aller späteren
Parlamentsparteien wurde zunächst das inhaltliche Angebot der Parteien in Form ihrer
Wahlversprechen bestimmt. Unter Wahlversprechen werden vorgeschlagene Maßnahmen
oder angestrebte Ziele verstanden, deren Einhaltung nach Ablauf der Legislaturperiode
objektiv überprüft werden kann. Insgesamt wurden mehr als 500 unterschiedliche
Vorschläge identifiziert und auf ihre Umsetzung hin getestet. Die Daten beantworten die
Fragen, inwieweit die beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP ihre Wahlversprechen
innerhalb der Koalition verwirklichen konnten und ob es auch den Oppositionsparteien FPÖ,
BZÖ und Grüne gelungen ist, eigene Ideen in den Politikgestaltungsprozess einzubringen.
Multivariate Modelle testen abschließend mögliche Erklärungsfaktoren (d.h. Eigenschaften
der Wahlversprechen sowie institutionelle Rahmenbedingungen), die die Umsetzung von
Wahlversprechen begünstigen und uns somit Einblicke in die Funktionsmechanismen von
Koalitionsregierungen bieten können.- Organisation(en)
- Institut für Staatswissenschaft
- Publikationsdatum
- 11-2014
- ÖFOS 2012
- 506014 Vergleichende Politikwissenschaft
- Link zum Portal
- https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/4d53f56e-5fcf-4bc9-b2b1-6a70c114e2af