BLOG: Wahlkampf in den Sozialen Medien: Lokale Posts wirken nicht

12.09.2025

Im Zeitalter sozialer Medien nutzen Politikerinnen und Politiker Plattformen wie Twitter oder Facebook, um Nähe zu ihren Wählerinnen und Wählern herzustellen. Eine gängige Strategie ist der gezielte Wahlkreisbezug, etwa durch die Nennung von Orts- oder Flurnamen.

Dadurch soll Verbundenheit signalisiert und lokales Engagement betont werden. Eine Untersuchung von über 1,3 Millionen Tweets aus Deutschland und der Schweiz (2009–2019) zeigt, dass solche Bezüge strategisch eingesetzt werden: Während im Alltag rund 7 Prozent der Posts Ortsverweise enthalten, steigt der Anteil im Wahlkampf auf 12 Prozent. In einem Experiment mit über 16.000 Teilnehmenden aus mehreren europäischen Ländern wurde bestätigt, dass Bürgerinnen und Bürger die suggerierte Nähe wahrnehmen. Allerdings zeigt sich: Wahlkreisbezüge erhöhen nicht die Wahlchancen. Wählerinnen und Wähler schenken Ortsnennungen wenig Vertrauen und gewichten andere Themen stärker. Dennoch können diese Botschaften kostengünstig das Bild von Volksnähe ergänzen.

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Referenz
Huwyler, O., Giger, N., Bailer, S., Turner-Zwinkels, T., and Heller, S. (2025) ‘Constituency References in Social Media: MPs’ Usage and Voters’ Reaction’, European Journal of Political Research. Wiley: advance in publication: 1–25. doi:10.1111/1475-6765.70018

DeFacto Artikel vom 19.08.2025